Na, da haben wir den Salat: 2025 ist das Jahr, in dem Zero-Click-Searches endgültig zum Problem werden. 69% aller Google-Suchen enden mittlerweile, ohne dass jemand auch nur eine einzige Website anklickt. Die Nutzer bekommen ihre Antworten direkt auf der Suchergebnisseite serviert – und Publisher schauen in die Röhre. Seit Google im Mai 2024 seine AI Overviews eingeführt hat, ist der Trend richtig ins Rollen gekommen. Bei News-Suchen ist der Anteil von 56% auf etwa 69% hochgeschnellt. Das ist übrigens kein kleiner Rückgang beim Traffic – das ist eine komplette Umwälzung der Publishing-Branche.

Die harten Fakten: Wenn Zero-Click-Searches den Traffic wegbrechen lassen

Die Zahlen sind schon ziemlich erschreckend, wenn man sie sich mal genauer anschaut. 80% der Leute vertrauen bei mindestens 40% ihrer Suchen auf diese Zero-Click-Ergebnisse – das bedeutet einen Traffic-Rückgang zwischen 15% und 25%. Wobei das noch die harmlosen Zahlen sind. Große Verlage berichten von Einbrüchen um 50% oder mehr, seit Google seine KI-Features richtig ausgerollt hat.

People Magazine zum Beispiel hat bei AI Overviews-Keywords einen Zero-Click-Anteil von 71,2% – das ist schon heftig. MSN und Google News liegen beide bei 69%. Das ist halt kein vorübergehender Trend, sondern eine strukturelle Veränderung. Die SparkTaro-Studien zeigen, dass Zero-Click-Searches 2024 bereits bei fast 60% aller Google-Suchen lagen. Und 2025? Da geht es erst richtig los. Publisher stehen vor Herausforderungen, die es so noch nie gegeben hat. Eigentlich ist das eine komplette Neuerfindung des Geschäfts nötig.

Diese Entwicklung betrifft besonders kleinere Publisher und Nischen-Websites dramatisch. Während große Medienunternehmen noch über verschiedene Traffic-Quellen verfügen, sind viele spezialisierte Content-Anbieter fast ausschließlich auf organischen Google-Traffic angewiesen. Zero-Click-Searches bedeuten für sie oft das Aus für bewährte Monetarisierungsstrategien. Die Auswirkungen zeigen sich nicht nur in den Besucherzahlen, sondern auch in den Werbeeinnahmen, Affiliate-Provisionen und anderen umsatzabhängigen Geschäftsmodellen.

AI Overviews vernichten Traffic – Googles Antwortmaschine läuft auf Hochtouren

Diese AI Overviews sind wirklich beeindruckend – aber eben auch verdammt gefährlich für Content-Ersteller. Die KI fasst Inhalte aus verschiedenen Quellen zusammen und liefert sofort die Antwort. Ergebnis: Die Nutzer kriegen ihre Info, ohne jemals auf die ursprüngliche Website zu gehen. Google nutzt dafür hochentwickelte Natural Language Processing-Technologie und KI-Modelle, die Nutzerintentionen ziemlich gut verstehen.

Das Ding ist: AI Overviews beantworten nicht nur simple Fragen wie „Wie alt ist XY?“ – nein, die gehen mittlerweile an komplexere Themen ran. Mobile macht das Ganze noch schlimmer, weil Nutzer auf dem Smartphone sowieso schon bequemer sind. Featured Snippets, Knowledge Panels, Local Packs und die neuen AI-Zusammenfassungen – das alles zusammen macht Google zum Hauptinformationslieferant. Die eigentlichen Content-Ersteller? Die verschwinden halt in der Unsichtbarkeit. Traditionelles SEO funktioniert so jedenfalls nicht mehr richtig.

Besonders problematisch wird es bei How-to-Anleitungen, Rezepten und Produktbewertungen. Google’s KI extrahiert die wichtigsten Informationen und präsentiert sie so übersichtlich, dass Nutzer keinen Grund mehr sehen, die Originalquelle zu besuchen. Voice Search verstärkt dieses Phänomen zusätzlich, da Sprachassistenten typischerweise nur eine einzige Antwort vorlesen, anstatt mehrere Optionen zur Auswahl zu stellen.

Wirtschaftlicher Kahlschlag: Wenn die Einnahmen wegbrechen

Weniger Website-Besuche bedeuten automatisch weniger Werbeanzeigen. Und weniger Werbeanzeigen bedeuten dramatisch sinkende Einnahmen – so einfach ist die Rechnung. Publisher, die auf klickbasierte Werbung setzen, erleben gerade einen direkten Einbruch ihrer wichtigsten Geldquelle. Besonders übel erwischt es Nischen-Publisher, die traditionell vom organischen Traffic gelebt haben.

Dazu kommt noch ein anderes Problem: Publisher verlieren wertvolle Nutzerdaten. Ohne Website-Besuche gibt es keine Metriken wie Verweildauer oder Seitenaufrufe – und ohne diese Daten wird es schwierig, Werbetreibenden zu zeigen, dass man eine gute Zielgruppenbindung hat. Das ist eine „stille Demontage“ der traditionellen Publishing-Wirtschaft, wie manche Experten sagen. Content-Ersteller müssen sich komplett neue Erlösmodelle überlegen. Wenn Kreative ihre Arbeit nicht mehr monetarisieren können, hören sie auf zu produzieren. Das bedroht letztendlich das Wachstum des gesamten Internets – ziemlich paradox, oder?

Die Auswirkungen gehen weit über die reinen Zahlen hinaus. Redaktionen müssen Personal abbauen, freie Journalisten verlieren Aufträge, und spezialisierte Content-Agenturen kämpfen ums Überleben. Gleichzeitig steigen die Kosten für alternative Traffic-Quellen wie Social Media Advertising oder Influencer-Marketing kontinuierlich an. Viele Publisher befinden sich in einem Teufelskreis: sinkende Einnahmen bei gleichzeitig steigenden Kosten für die Kundenakquise.

Überlebenstricks: Wie Publisher trotz Zero-Click-Searches durchkommen

Komplett aussichtslos ist die Lage allerdings nicht. Es gibt durchaus Strategien, mit denen Publisher die Zero-Click-Herausforderung bewältigen können. Der Trick liegt darin, für SERP-Features zu optimieren – nicht mehr nur auf traditionelle Click-Through-Raten zu schielen. Strukturierte Daten und Schema-Markup (FAQ, HowTo, Organization) helfen dabei, in verschiedenen SERP-Erweiterungen sichtbar zu werden.

Diversifikation ist überlebenswichtig geworden. Wer sich nur auf organischen Search-Traffic verlässt, macht einen Fehler. Erfolgreiche Publisher entwickeln Multi-Channel-Strategien: Social Media, E-Mail-Marketing, direkte Markensuchen, Partnerschaften – alles muss genutzt werden. Neue KPIs sind nötig: SERP-Impressionen, durchschnittliche Positionen und Feature-Präsenz werden wichtiger als reine Click-Through-Raten. Abonnement-Modelle, Native Advertising und alternative digitale Angebote können den Umsatzverlust kompensieren. Wobei das alles natürlich leichter gesagt als getan ist.

Erfolgreiche Publisher setzen zunehmend auf Content-Formate, die sich nicht einfach in Zero-Click-Antworten zusammenfassen lassen. Lange Interviews, exklusive Recherchen, interaktive Tools und multimediale Storytelling-Formate bieten Mehrwert, der über schnelle Antworten hinausgeht. Community-Building und Newsletter-Marketing gewinnen an Bedeutung, da sie direkten Kontakt zur Zielgruppe ermöglichen, ohne auf Google-Traffic angewiesen zu sein.

Was 2025 bringt: Die Zukunft des digitalen Publishing

Der Zero-Click-Trend wird sich weiter verstärken – da führt kein Weg dran vorbei. KI und Voice-Search entwickeln sich rasant weiter, was den Anteil von Zero-Click-Interaktionen noch weiter steigen lassen wird. Nutzer wollen einfach sofortige, zugängliche Informationen. SEO- und Content-Strategien müssen sich an diese Nachfrage nach schnellen Antworten anpassen.

Publisher müssen ihre Rolle komplett neu definieren: weg von reinen Traffic-Generatoren, hin zu Autoritäten, die auch ohne direkte Website-Besuche Markenwert schaffen. Visuelle SERP-Antworten, personalisierte Suchergebnisse und KI-gestützte Features werden entscheidend. Erfolgreiche Publisher werden diejenigen sein, die Zero-Click-Searches nicht als Bedrohung sehen, sondern als Chance zur Markenstärkung und Diversifikierung nutzen. Die digitale Publishing-Landschaft 2025 gehört definitiv den Anpassungsfähigen – alle anderen werden es ziemlich schwer haben.

Die Zukunft wird vermutlich eine hybride Lösung bringen: Publisher, die sowohl für Zero-Click-Visibility als auch für tiefergehende Content-Erlebnisse optimieren. Mikro-Payments, Premium-Content und personalisierte Services könnten neue Einnahmequellen erschließen. Gleichzeitig entwickeln sich neue Technologien wie Augmented Reality und immersive Web-Erlebnisse, die sich naturgemäß nicht in einfache Textantworten komprimieren lassen. Die Gewinner werden jene sein, die frühzeitig erkennen, dass das Internet der Zukunft weniger klick-, aber dafür mehr wertbasiert funktioniert.