Überall hört man dasselbe Schreckgespenst: Marketing-Automation wird angeblich 80% aller Arbeitsplätze wegfegen und uns alle arbeitslos machen. Diese Schwarzmalerei rund um Marketing-Automation Jobs nervt mich ziemlich. Denn wenn man sich die tatsächlichen Zahlen anschaut, sieht die Realität völlig anders aus. Ja, es verändert sich was im Bereich der Marketing-Automation Jobs. Und zwar ordentlich. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass wir alle bald vor dem Nichts stehen.

Schauen wir uns mal die harten Fakten an: 2024 waren in Deutschland über 302.968 Menschen im digitalen Marketing beschäftigt. Das sind 3,6% mehr als im Jahr davor. Wenn Automation wirklich Jobs vernichten würde, müssten diese Zahlen doch rückläufig sein, oder? Sind sie aber nicht. Tatsächlich passiert hier etwas anderes – die Arbeitswelt wandelt sich halt, aber sie verschwindet nicht einfach. Für alle, die im Marketing oder in der IT arbeiten, heißt das eigentlich: Wer jetzt am Ball bleibt und sich weiterbildet, der kann sogar von besseren Gehältern und spannenderen Aufgaben profitieren. Die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften in der Marketing-Automation steigt kontinuierlich, was neue Karrierechancen eröffnet.

Was wirklich mit Marketing-Automation Jobs passiert – abseits der Panikmache

Diese Geschichte von den 80% vernichteten Jobs? Kann man getrost vergessen. Die ist wissenschaftlich ungefähr so fundiert wie die Wettervorhersage für nächstes Jahr im Dezember. Aktuelle Studien zeigen nämlich was ganz anderes: 69% der befragten Unternehmen sagen, dass durch Marketing-Automation sogar neue Stellen entstanden sind. Nicht weniger Jobs, sondern mehr! Die Automatisierung schafft neue Rollen wie Marketing-Automation-Spezialisten, Campaign-Manager und Data-Analytics-Experten.

Der „Future of Jobs Report 2025“ macht das noch deutlicher. Bis 2030 werden voraussichtlich 8% der aktuellen Arbeitsplätze wegfallen – das stimmt. Gleichzeitig entstehen aber 14% neue Stellen. Macht unterm Strich einen Zuwachs von 78 Millionen Jobs weltweit. Das entspricht etwa 7% aller Arbeitsplätze. Nicht schlecht für eine angebliche „Job-Apokalypse“, würde ich sagen. Besonders im Bereich Marketing-Automation entstehen dabei hochqualifizierte Positionen, die strategisches Denken und technisches Know-how kombinieren.

Bei uns in Deutschland sieht’s ähnlich aus. Statt Massenarbeitslosigkeit haben wir eher das umgekehrte Problem: Es fehlen Fachkräfte. Rund 244.000 MINT-Kräfte werden gesucht, allein im IT-Bereich sind 29.500 Stellen offen. Das ist unser echtes Problem – nicht zu wenig Jobs, sondern zu wenig qualifizierte Leute. Unternehmen suchen händeringend nach Experten, die Marketing-Tools und Automatisierungsplattformen beherrschen.

Neue Jobprofile in der Marketing-Automation, die es früher gar nicht gab

Interessant wird’s, wenn man sich anschaut, welche Berufe überhaupt neu entstehen. Content Creator, KI-Manager, Prompt Engineer, Marketing-Automation-Architekten – solche Jobtitel kannten wir vor fünf Jahren noch gar nicht. Heute sind das gefragte Spezialisierungen. Marketing-Leute werden immer mehr zu „kreativen Analytikern“ – sie müssen strategisch denken können UND gleichzeitig technikaffin sein. Customer Journey Manager, Lead Nurturing Specialists und Marketing Operations Manager sind weitere Beispiele für neue Berufsbilder, die direkt aus der Automatisierung entstanden sind.

Allerdings läuft diese Entwicklung nicht überall gleich ab. Während die ganzen Routineaufgaben tatsächlich automatisiert werden, bekommen kreative und strategische Tätigkeiten mehr Gewicht. In Berufen, wo KI eine große Rolle spielt, ändern sich die Anforderungen 66% schneller als anderswo. Das bedeutet praktisch: Stillstand ist Rückschritt geworden. Weiterbildung ist nicht mehr nur eine nette Idee, sondern schlichtweg notwendig. Wer heute E-Mail-Marketing manuell betreibt, wird morgen komplexe Automation-Workflows designen und optimieren müssen.

Wobei – und das ist echt spannend – die Gehälter in KI-exponierten Bereichen können bis zu 56% höher liegen. Das ist schon ein ordentlicher Anreiz, sich mit der neuen Technik anzufreunden. Marketing-Automation-Experten gehören zu den bestbezahlten Fachkräften im digitalen Marketing, da sie sowohl technische als auch strategische Kompetenzen mitbringen müssen.

Nicht alles ist rosig – die Schattenseiten der Transformation

Trotzdem sollten wir ehrlich sein: Es gibt durchaus Bereiche, wo’s schwieriger wird. Besonders Einstiegsjobs stehen unter Druck. Die 15 größten Tech-Konzerne haben 2024 etwa 25% weniger Berufsanfänger eingestellt als im Jahr davor. Das trifft natürlich vor allem junge Leute und Quereinsteiger. Viele traditionelle Marketing-Assistenten-Stellen werden durch automatisierte Prozesse ersetzt, was den Berufseinstieg erschwert.

Geringqualifizierte haben’s ebenfalls nicht leicht. Für sie entstehen deutlich weniger neue Stellen, während Hochqualifizierte regelrecht umworben werden. Das verstärkt die Ungleichheit – ein Problem, das wir nicht wegdiskutieren können. Die Schere zwischen denen, die mit Marketing-Automation umgehen können, und denen, die es nicht können, wird immer größer.

Besonders hart trifft’s kleine und mittlere Unternehmen. 68% sagen, sie finden einfach kein qualifiziertes IT-Personal. Gleichzeitig bieten nur mickrige 8% aller Firmen KI-Schulungen für alle Mitarbeiter an. Das ist ziemlich kurzsichtig, wenn man mich fragt. Wenn sich diese Qualifikationslücken weiter vergrößern, haben wir bald echt ein Problem. Viele KMUs verpassen den Anschluss an moderne Marketing-Technologien, weil sie keine entsprechend ausgebildeten Mitarbeiter finden oder selbst ausbilden.

Was funktioniert – Erfolgsrezepte aus der Praxis

Deutschland hat schon mal bewiesen, dass es strukturelle Veränderungen hinbekommt. Seit den 70ern haben wir mehrere Automatisierungswellen erfolgreich überstanden. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung rechnet damit, dass etwa 1,5 Millionen Stellen verschwinden werden – aber eben auch ähnlich viele neue entstehen. Die Erfahrung zeigt: Wer sich rechtzeitig qualifiziert, profitiert von besseren Karrierechancen und höheren Gehältern.

Entscheidend ist allerdings, dass alle mitmachen: Politik, Unternehmen und die Arbeitnehmer selbst. Die Politik muss endlich ordentlich in Weiterbildung investieren. Unternehmen müssen ihre Leute qualifizieren, statt nur zu jammern. Und wir alle sollten uns frühzeitig mit KI-Tools vertraut machen. Besonders wichtig ist es, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter gezielt in Marketing-Automation-Tools wie HubSpot, Salesforce oder Marketo schulen.

Ein Experte hat’s neulich ziemlich treffend formuliert: „KI nimmt dir nicht deinen Job weg, wenn du derjenige bist, der sie am besten nutzen kann.“ Dem kann ich nur zustimmen. Das gilt besonders für Marketing-Profis: Wer heute lernt, wie man Automation-Tools strategisch einsetzt, wird morgen die begehrten Positionen besetzen.

Mein Fazit – Chancen statt Weltuntergangsstimmung

Diese ganze Panik wegen der 80% Jobvernichtung? Können wir getrost abhaken. Was wirklich passiert ist eine Transformation – und die bietet bei vernünftiger Herangehensweise mehr Chancen als Risiken. KI-Tools werden zu unseren Arbeitshelfern, nicht zu unseren Ersatzmännern. Gerade im Marketing entstehen durch Automation völlig neue Möglichkeiten für Personalisierung, Kundenanalyse und strategische Kampagnenplanung.

Die eigentliche Herausforderung liegt darin, den Übergang gut hinzubekommen. Von den alten zu den neuen Arbeitsweisen, von traditionellen zu moderneren Berufsrollen. Wer jetzt investiert – in Weiterbildung, in neue Skills, in Technikverständnis – der wird profitieren. Höhere Gehälter, interessantere Projekte, mehr Gestaltungsspielraum. Die Zukunft der Marketing-Automation Jobs liegt in der intelligenten Kombination menschlicher Kreativität mit maschineller Effizienz.

Übrigens ist das nichts Neues. Jede technische Revolution hat erstmal Ängste geschürt. Die Dampfmaschine, der Computer, das Internet – überall hieß es anfangs „das macht uns alle arbeitslos“. Passiert ist das Gegenteil. Die Zukunft gehört nicht den Maschinen, sondern denen, die sie clever einsetzen können. Und das können wir alle lernen. Marketing-Automation ist keine Bedrohung, sondern eine Chance für alle, die bereit sind, sich weiterzuentwickeln und neue Fähigkeiten zu erwerben.